Gotteskrieger
Günter Grass kritisiert die USA
In seiner Dankesrede bei der Entgegennahme des Halle- Preises warf Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass am Freitag den Vereinigten Staaten vor, sie praktizierten im Konflikt mit dem Irak das „Unrecht des Stärkeren“. Der Krieg gegen den Irak sei von der amerikanischen Administration „seit langem gewollt und geplant“ worden. Präsident Bush und seine Regierung ignorierten die UN und setzten die Welt durch einen „völkerrechtswidrigen Krieg“ in Schrecken. Nach Ansicht von Grass kann es nicht verwundern, „wenn sich die Sprache des Angreifers der Wortwahl seines Feindes mehr und mehr angeglichen“ habe. Religiöser Fundamentalismus ermächtige beide Seiten, den „allen Religionen eigenen Begriff ,Gott‘ zu missbrauchen und in Geiselhaft zu nehmen“. Der Schriftsteller bedauerte, dass die USA, die „großmütigen Spender des Marshallplanes“ und „langmütigen Lehrmeister im Schulfach Demokratie“, ihren eigenen Prinzipien untreu würden. Auch viele amerikanische Bürger seien entsetzt über den „Zerfall der ureigenen Wertvorstellungen und die Hybris der hauseigenen Macht“. An der Seite dieser Kritiker sehe er sich selbst als „erklärter Proamerikaner“.
dpa/
SZ
In seiner Dankesrede bei der Entgegennahme des Halle- Preises warf Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass am Freitag den Vereinigten Staaten vor, sie praktizierten im Konflikt mit dem Irak das „Unrecht des Stärkeren“. Der Krieg gegen den Irak sei von der amerikanischen Administration „seit langem gewollt und geplant“ worden. Präsident Bush und seine Regierung ignorierten die UN und setzten die Welt durch einen „völkerrechtswidrigen Krieg“ in Schrecken. Nach Ansicht von Grass kann es nicht verwundern, „wenn sich die Sprache des Angreifers der Wortwahl seines Feindes mehr und mehr angeglichen“ habe. Religiöser Fundamentalismus ermächtige beide Seiten, den „allen Religionen eigenen Begriff ,Gott‘ zu missbrauchen und in Geiselhaft zu nehmen“. Der Schriftsteller bedauerte, dass die USA, die „großmütigen Spender des Marshallplanes“ und „langmütigen Lehrmeister im Schulfach Demokratie“, ihren eigenen Prinzipien untreu würden. Auch viele amerikanische Bürger seien entsetzt über den „Zerfall der ureigenen Wertvorstellungen und die Hybris der hauseigenen Macht“. An der Seite dieser Kritiker sehe er sich selbst als „erklärter Proamerikaner“.
dpa/
SZ
ferromonte - 23. Mär. 2003, 9:54
Trackback URL:
https://ferromonte.twoday-test.net/stories/14823/modTrackback