was leben heißt und was existenz ist
aus einem interview:
Ursula Bushnell: Und betrachten Sie es als eine Anmaßung, wie wir uns gegenüber diesen Fremden verhalten?
Raoul Schrott: Ich sehe es eigentlich ein bisschen umgekehrt. Kaum ist man 2 Flugstunden von Europa weg, kommt man in ein Leben rein, in dem die Menschen um ihr Überleben zu kämpfen haben, und ganz andere Existenznöte und Sorgen haben, als wir hier, und dann zurückkehrend wirkt Europa äußerst exotisch, äußerst artifiziell, und wie ein Konstrukt, das nicht lange bleiben kann, einfach weil es zu künstlich, zu parasitär ist. Von dem her ist all das, was man immer so exotisch oder fremd nennt, sehr, sehr viel näher an dem, was man die menschliche Komödie oder die menschliche Tragödie nennt, also näher an dem, was Leben heißt und was Existenz ist. Bei uns muss man das alles Wegkratzen von den ganzen Lifestyle-Magazinen, um draufzukommen, was Angst ist, Sorge, Not, Hunger, Begierde und Begehren.
Ursula Bushnell: Und betrachten Sie es als eine Anmaßung, wie wir uns gegenüber diesen Fremden verhalten?
Raoul Schrott: Ich sehe es eigentlich ein bisschen umgekehrt. Kaum ist man 2 Flugstunden von Europa weg, kommt man in ein Leben rein, in dem die Menschen um ihr Überleben zu kämpfen haben, und ganz andere Existenznöte und Sorgen haben, als wir hier, und dann zurückkehrend wirkt Europa äußerst exotisch, äußerst artifiziell, und wie ein Konstrukt, das nicht lange bleiben kann, einfach weil es zu künstlich, zu parasitär ist. Von dem her ist all das, was man immer so exotisch oder fremd nennt, sehr, sehr viel näher an dem, was man die menschliche Komödie oder die menschliche Tragödie nennt, also näher an dem, was Leben heißt und was Existenz ist. Bei uns muss man das alles Wegkratzen von den ganzen Lifestyle-Magazinen, um draufzukommen, was Angst ist, Sorge, Not, Hunger, Begierde und Begehren.
ferromonte - 3. Apr. 2005, 17:45
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