nochmal coelho

was mich im nachklag noch beschäftigt ist die aussage von d. scheck über paulo coelho: weichgekochte gequirlte esoterik-scheiße. (weiß ich so genau, weil ich zufällig auf 3sat die wiederholung dieser sendung ("druckfrisch" heißt der mist) bzw. grade nochmals diese szene sah, wirklich "zufällig", hehe)
ich frag mich, erstens:
warum wählt er so drastische worte; das lässt auf emotionale aufruhr schießen, also: was regt ihn so auf?
und zweitens:
warum reagieren viele mit spott und, ich möchte sagen: haß auf die bücher des p. coelho? fänden sie die bücher öde oder uninteressant, wäre es doch am naheliegendsten, keine zeit damit zu vertun, kein wort auch drauf zu verschwenden. aber das geht anscheinend tiefer.

religion

was die menschen hierzulande unter religion verstehen, ist eine art massenpsychose. wunderbar kann man das jetzt wieder anhand der TV-übertragungen anlässlich des papstbesuches in österreich sehen. genaugenommen ist es ebenso erschütternd wie die heldenplatzereignisse 1938. kollektive vertrottelung. was bringt die menschen nur dazu, ihr gehirn auszuschalten und sich diesen gehirnwaschungsritualen hinzugeben? die einzige erklärung: ihre mentalen kräfte sind von haus aus so schwach, daß sie das machen müssen, wie sie auch das gefasel der politiker ernst nehmen und die vielen anderen irrsinnigkeiten unserer "kultur".

edit: neulich als anhängsel in den beiträgen eines forums gelesen:
tradition ist das weiterreichen des lebendigen feuers, nicht die anbetung der asche. hier aber wühlen tote in der asche ...

und es ist die schuld der künstler, zu allen zeiten ihre fertigkeiten in die dienste dieser gesellen gestellt zu haben. da will ich kein wort mehr über gründgens etc. hören ...

jules und jim

jetzt auf TV5: jules et jim - im französichen original. die einzige version mit o. werners stimme. ich sehs zum ersten mal so!

edit: die focus-DVD reihe gibt den film in deutsch und französich heraus, auch eine neue erkenntnis.

bukowskis seele

eben sagte denis scheck im ARD über charles bukowski, er habe eine feinere seele als rilke und coelho zusammen.
und es ist ganz kennzeichnend und typisch für das, was wir unserer kultur nennen:
"bukowskis seele ist feiner als rilkes und coelhos seelen zusammen."
"mein ehrenwort drauf", sagte scheck auch noch.

...

ich kenne keinen einzigen freien menschen, denke ich mir heute. alle tun wir nicht das, was wir wollen, auch die nicht, die beteuern sie täten es sehr wohl. dazu kommt noch die sichtbare manipulation des alltages.
draußen in den feldern sitzen die krähen: schwarze flecken auf braunem grund. die wolken zeigen beiläufig oft tierformen - ist das heute besonders deutlich zu sehen oder nur eine folge meines metaphorischen blickes?
ganz hinten, wo himmel und erde sich berühren, liegt eine lavaschlange zwischen den grauen schollen der regenwolken. sie glüht aus weiter ferne zu mir herüber und wärmt mich, weckt tatendrang und lebenswillen in mir.

zäsur

umbruch in den letzten tagen: ende der sommerlichen hitze, arbeit, vor allem ende der sommerhitze - sie prägt mich stets mehr, als ich glaube. nun beginnt morgen der september, das ist immer ein wenig eine zäsur; ich muss einen strich ziehen und eine abrechnung machen. die figuren neu aufstellen und das spiel wieder beginnen. noch nie habe ich das so bewußt gemacht wie heuer: alter oder bewußtseinszustand? wos was ma.
neulich im bus: pink floyd, "wish you where here". wie tief ein album wie dieses damals gegangen ist merke ich jetzt, beim wiederhören. es traf einen emotionalen nerv des 15/16jährigen; einen nerv, der damals zu schlagen anfing, und das bis heute tut. ein frage der stimmung und der gedanken. gestern jedenfalls war alles wieder da, aber klar und geordnet, und vor allem: bewußt. im gegensatz zu damals, als alles emotion und verwirrung war, wut und trauer. jetzt ist "wish you where here" wie ein klarer herbsttag.
auf vielen ebenen scheint eine lawine abgegangen zu sein. ich behalte optimismus und gut laune auch in schwierigen situationen mühelos; ich widerstehe der versuchung, auf schwachsinnige beiträge in manchen weblogs zu reagieren (keine beispiele, keine argumente), ich ärgere mich nicht über mißgeschicke und niederlagen. das ist gut, sogar sehr gut. das leben gewinnt dadurch an schärfe und qualität.

hn

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