nie mehr!

hat es mit der voll in mich einschlagenden verkühlung zu tun, oder ist es nur die immer wiederkehrende melancholie, die mich oft dann überkommt, wenn ich die neuigkeiten in den nachrichten höre?
da ist berlusconis wiederwahl noch das kleinste übel. es sind die steigenden nahrungsmittelpreise, die zuerst die ärmsten dieser erde treffen, während hier in österreich der unfassbare verteidigungsminister die eurofighter zur luftraumüberwachung bei der fussballeuropa-psychose über wien fliegen lässt (wir erinnern uns, was eine flugstunde kostet. und was ein sack reis kostet). wie die vollkommen falsche politik weitermacht wie bisher, wie nichts mehr was nützt, am allerwenigsten noch zu einer dieser witz-wahlen zu gehen. ob A oder EU.
es ist ein moment, wo es mir unendlich peinlich ist, österreicher und europäer zu sein, auch wenn es nicht meine persönliche schuld ist, dass die dinge so verlaufen. aber ich würde ausserhalb von europa dafür verantwortlich gemacht werden. - und sie haben recht: wir sind ALLE mitverantwortlich dafür, alle. auch sie, leserIn. machen sie sich nichts vor, machen wir uns nichts vor. wir sehen nicht über den tellerrand, trügen wir verantworung, dann würden wir keinen dieser verbrecher wählen, niemals.

und die ersten blätter und blüten, die wärmeren tage könnten mich freuen, wie der anblick eines babys, aber ich bemerke sie nur aus dem augenwinkel, und meine wut wächst.

politik und wissenschaft

brüllvorlachen

verluste

Die Verluste des globalen Finanzsystems werden bisher auf 5.550 Milliarden Euro geschätzt.

und wer hat den gewinn gemacht?

high raten

ob man high-geratet hat oder nicht, darauf komme es nicht an.
warum nicht, fragt er mich; und ich denke mir: mit seinen 16 jahren wird es das nicht verstehen, sage dann aber: "ist es nicht egal, ob man hei-ratet oder nicht?"
wenn die beiden so lange zusammen sind, 13 jahre oder so, dann könnten sie doch genausogut hei-raten.
wozu?, frage ich, wozu sollten sie sich das antun?
ist eine ansichtssache. hängt vom sozialen umfeld ab. von den gesetzen, von den sitten und gebräuchen. heute braucht niemand mehr zu heiraten; wenn es manche doch tun, dann aus sentimentalität, angst, oder weil sie an den status glauben, an bürgerliche werte, an was-weiß-ich-denn.
wir schlecken unser eis und gehen langsam auf der fahrenden rolltreppe abwärts zur U1. reden jetzt nichts mehr, weichen den augustin-verkäufer aus, ich beziehe kurz ein schuldgefühl: eis essen, aber dem armen teufel keine zwei euro geben. ach was, ich muss nicht jedesmal diese spende geben, wenn ich es nicht tue, bin ich deshalb kein schlechterer mensch.
der waggon ist gerammelt voll, ich finde wie immer einen platz, er steht in der nähe einer tür und isst weiter sein eis, die leute in der umgebung mit scheinbar zufälligem blick abweidend. wenn ich seine gedanken lesen könnte! auch, was mich betrifft. aber da geht nichts, schon gar nicht im wirrwarr eines vollen u-bahnzuges ...
im "schwarm" lesend frage ich mich einmal mehr, ob schätzing das buch wirklich allein geschrieben hat. mich würde seine biographie interessieren. aber man hat nicht für alles zeit. diese woche ist dicht gedrängt: paul verlangt mir immer einiges ab. an aufmerksamkeit und teilnahme, und das ist auch gut so. da schätze ich mich schon glücklich, wenn ich eine stunde lang lesen kann ...

müßige abendgedanken

es ist immer alles eine frage der sichtweise. es hängt davon ab mit welchem hintegrund du welche website aufrufst und liest. was den einen gut unterhält, kann den anderen bestenfalls anöden. wenige dinge sind lesenswert, im web noch mehr als auf dem büchermarkt. das ist alles nichts neues, ich weiß, aber es wird einem doch immer wieder auf neue und klarere weise bewußt.
a., eine bekannte, lebt für ein jahr in uganda und arbeitet dort, sie schickt gelegentlich längere mails an ihre freunde, in denen sie wunderbar authentisch ihr leben dort schildert, und nach jeder neuen lektüre, jeder neuen mail, die ich lese, sehe ich deutlich wie verengt unser horizont ist, wie klein unser tatsächliches leben, wie wenig wir uns selbst in unserem leben gönnen und an (er)leben zulassen.
mag sich in meinem kopf der aufstieg und fall roms, die überschreitung von warp 10 oder die verwandlung unserer sonne in einen roten riesen abspielen: was ich täglich tue und wie meine tage vergehen steht in keiner relation zum GANZEN, zum zusammenhängenden, komplexen ganzen des menschlichen lebens. wenn es denn auch nur eine summe ist, sein wird, sein kann - das leben ist MEHR. natürlich will ich auch meinen tag nicht geringschätzen - es geschehen wunder am laufenden band - aber ich leide seit meiner kindheit an dieser sehnsucht nach dem ausserordentlichen, dem echten moment, dem geschehen des augenblickes, der geburt und dem tod, dem anfang einer sache und ihrem ende. diese sehnsucht ist aber nichts banales und verhängnisvolles wie etwa die gier; (obwohl: ob meine sehnsucht verhängnisvoll ist oder nicht - kann ich jetzt nicht sagen. hängt auch davon ab, was genau denn "verhängnis" wäre. in wahrheit gibt es wohl gar kein verhängnis, nicht, wenn man das ganze im blick behält.)
die sehnsucht wird kaum je befriedigt, denn die dauernde neubewertung und kurskorrektur lässt das augenblickliche ziel immer wieder kleiner erscheinen als noch vor wenigen stunden ... und dieser fluß der dinge, der kein beständiges und dauerhaftes kennt, nichts, das älter würde als die steine, die berge, von denen wir ja wissen, wie kurzlebig sie sind - der fluß der dinge selbst ist es:
der eingang zum hier und jetzt; zum komplexeren leben, das so hochdifferenziert ist, daß es dann mit einem mal als ganzes aufflammt: man sieht den wald plötzlich wieder, den man vor lauter bäumen nicht mehr sah, als kind aber noch gesehen hatte.
es scheint mir doch sehr wichtig, immer mehr von der oberfläche der alltagssprache wegzukommen; zu unterscheiden, was wohin gehört, und was wirklich wichtig ist. sicher, auch alltägliche, scheinbar profane dinge sind mit großem ernst und respekt zu begehen: waschen, essen, aufräumen, aber sie dürfen nicht viel kraft verbrauchen, denn die brauche ich in tieferen schichten, wo neues und unbekanntes auf mich wartet. vertrautes gelände ist kaum anstrengend, unbekanntes schon mehr - es is wie mit dem wissen: was man kennt und weiß scheint einem klar und leicht, was man noch nicht kennt, scheint oft schwierig und unklar. und das lernen hört nie auf.

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