netze

beim morgendlichen lauf draußen am altwasser wieder das gefühl, mit der umgebung vernetzt zu sein: als gingen feine übertragungslinien von jeder fingerspitze, von jedem körperteil zu erde, wasser, pflanzen und in die luft um mich, als bewegte ich mich in einer arft netz. das habe ich schon einige male vorher erlebt, aber sa vormittag und heute war es deutlicher als bisher. ein gutes, stärkendes gefühl. fast euphorisierend kann man sagen.
der wasserweg wurde heute zum sonnenweg, zum solveig - sprang es mir da draußen in den sinn.

heute

- feiern die medien in der wiener u-bahn osama bin ladens 50. geburtstag (aber hallo!)
- wurde der verkauf von robert hochners bibliothek begonnen (ich bin sicher, daß das ohnehin nur noch ausschuss war was dort in den regalen stand, aber es war doch schön, diese vielen bücher, großteils englischsprachige, durchzugehen und den einen oder anderen schnapper zu tätigen ..)
- schien morgens die sonne, und sie verschwand erst und wich kühlenden regenschauern (biblisch, gewissermaßen), als ich am frühen nachmittag
- versetzt wurde. was mich aber kalt ließ und zu einer ausgedehnten
- raubtour duch buchhandlungen und antiquariate führte, wofür ich der versetzerin dankbar bin. :-)
- hatte ich mehrere grandiose ideen, die ich hier wegen potentieller gedankendiebstahlsgefahr nicht mitteilen kann.

yves klein

wahrscheinlich finde ich sein werk nur deshalb gut, weil ich die farbe BLAU - und vor allem sein blau - über alles liebe.

harte arbeit

daß gerade politiker dauernd von harter arbeit und ambitionierten zielen reden, ist wirklich witzig.
hahaha.

tip für stenzel

frau u. stenzel, die sich den ersten wiener gemeindebezirk am liebsten als ein cape umhängen würde, möchte jetzt den suchtkranken am karlsplatz ("ein schandfleck für die stadt") mit der einrichtung von schutzzonen, "alkoholkontrollzonen" und berieselung von "klassischer musik" (was ist das?) begegnen.
mein tip: lesen sie die bücher von george steiner.
Alle Bücher des Kulturkritikers kreisen um die Frage des Zivilisationsbruches: Wie ist es möglich, daß ein gebildeter Mensch abends ins Konzert geht und morgens foltert, dass der Philosoph Martin Heidegger Nazi wird? Steiner befragt die deutsche Aktensprache der Nazis, ihre vermeintliche Sachlichkeit, ihre Ordnung und Rationalität. Er schreibt: "Auschwitz kam nicht aus dem Dschungel, aus der Steppe", es kam aus den Aktenschränken. Und noch erschreckender: "Die Barbarei überfiel den modernen Menschen im Zentrum der Kultur, der Künste."

aber das wird auch sinnlos sein.

pro und contra weblog

die unterschiedlichkeit von schriftstellern bezügl. bloggen:
die antwort auf die frage, ob es karl-markus gauß nicht reizen könnte, ein (literarisches) weblog zu betreiben:

Interessanter Gedanke. Er ist mir bisher noch nicht gekommen. Spontan gesagt: Ich glaube, ich fürchte mich vor dieser unmittelbaren und fortwährenden Rückkoppelung. Ich brauche Ruhe und Distanz. Ich erzähle, während ich ein Buch schreibe, auch niemandem, worum es darin geht und wie weit ich schon gekommen bin.
Dieses sich Aufstauen ist etwas, das einen beim Schreiben vorantreibt, weil man irgendwann dann so viel aufgestaut hat, dass man es endlich beendet haben möchte. Wenn man schon beim täglichen Schreiben fortwährend Resonanz bekommt, also von der unabdingbaren Einsamkeit des Schreibens befreit wird, dann ist keine innere Kraft mehr in einem da, die einen weitermachen ließe.


vielleicht korrespondiert das mit dem paradox, vom müßiggang zu träumen, aber selbst sehr arbeitsam zu sein.

Vor ein paar Jahren waren wir im Haus eines befreundeten Malers auf einer griechischen Insel. Es war mir nach einiger Zeit schlicht unerträglich, den Griechen dabei zuzusehen, wie sie es zu Wege bringen, einen ganzen Nachmittag im Cafe am Hafen zu sitzen, mit ihrem Ketterl zu spielen - und nichts zu tun. Nichts zu tun, das ist für mich eine unerhörte Anstrengung.
Ich wäre gerne eine schöne Seele, die sich selber im Müßiggang ertragen könnte. Ich votiere ideologisch sehr für eine Welt, in der eine Kultur des Müßigganges gerechtfertigt und entfaltet wird. Aber mir selber würde sie einige Qual bereiten.

via orf.at

...

während gestern der schneeberg wie ein kleiner edelstein in der ferne glühte, liegt er jetzt matt und farblos dort draußen, als hätte die kupferscheibe nachts ihm alle kraft entzogen -

schneeberg-sonne

gerade sonntags habe ich oft das gefühl, allein an einem verdreckten strand zu stehen und nach der botschaft der unwirtlichen brise zu fragen, die mir ins gesicht fährt. da bleibt so wenig gutes aus dem alltag zurück, es dominieren lärm und schmutz der stadt, lügen und intrigen am arbeitsplatz und vom bild, das die medien von weltpolitik und regionalpolitik zeigen, kann man sich nur angewidert abwenden. es bleibt einem nur die welt, die man sich selbst erschafft, sie bleibt das biotop, in dem man überleben kann und will.

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